Nach drei Jahren im Pilotprojekt „Kuturschulen in Bayern“, an dem wir mit acht anderen Schulen aus ganz Bayern teilnahmen und viel Kultur in allen Bereichen unseres Schullebens etablierten, dürfen wir uns seit Freitag den 28.10.2022 „Kulturschule“ nennen.
In München im Saal X der Isarphilharmonie zeichnete Kultusminister Prof. Dr. Piazolo alle neun Kulturschulen mit der Zertifizierungs-Urkunde aus. Bei einem stimmungsvollen, musikalisch und performativ gestalteten Festakt feierten die 3 Förderzentren, 4 Mittelschulen, eine Realschule und ein Gymnasium aus allen Regierungsbezirken Bayerns gebührend ihre Ernennung zur Kulturschule.
Wir waren mit den Kulturlotsinnen und Kulturlotsen, Schülersprecherinnen und Schülersprecher, der Elternbeiratsvorsitzenden, 2 Lehrerinnen und 2 Vertreterinnen der Schulleitung dabei.
Genauere Informationen zu den Kulturschulen in Bayern finden Sie auf dem Portal "Kulturschulen"
Kultusminister Michael Piazolo hatte das sonderpädagogische Förderzentrum mit 8 weiteren bayrischen Schulen aller Schularten für das Pilotprojekt „Kulturschulen in Bayern“ ausgewählt. Die Initiative „Kulturschulen“ wird von der Stiftung Mercator im Rahmen des Programms „Kreativpotentiale“ gefördert. Die Pilotphase begann im September 2019 und endete im Oktober 2022.
Säulen unseres Verständnisses von Kulturschule sind:
Die KULTURSCHULE definiert sich über einen erweiterten Kulturbegriff, bei dem die Künste im Mittelpunkt stehen, aber auch eine kulturelle Vielfalt miteinbezogen wird.
Wir wollen die Entdeckerfreude und Gestaltungslust unserer Kinder nutzen und ihnen die Möglichkeit geben, sich künstlerisch-kreativ-sinnlich in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen zu erleben. Wir sind der Überzeugung, dass dadurch Prozesse in Gang gesetzt werden, die die Kinder in ihrer kulturellen Identität, im Aufbau eines Selbstkonzepts und in ihrem Vertrauen stärken, ihr eigenes Leben zu gestalten. Es geht uns darum, ästhetische Bildung und Kultur schrittweise im Schulalltag in allen Fächern zu verankern und das Bewusstsein für deren Wert zu schärfen. Ergänzend zur Stunden- und Klassenstruktur des Schulalltags arbeiten wir für unseren Schulentwicklungsprozess auch mit Künstlern als Partner zusammen, die uns in diesem Prozess unterstützen und zielführend lenken.
Rückblick über das erste Jahr des Pilotprojektes
Ein Kernstück der Greta-Fischer-Schule als Kulturschule sind die Kunst-Kulturtage.
In diesem Schuljahr fand unser Projekt der „Kunstkultur-Tage“ schon zum fünften Mal statt. Von März bis Anfang Juni arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen während drei Schulstunden am Donnerstagvormittag mit externen Künstlern und probierten sich in folgenden Workshops aus:
Alles fand in Anlehnung an unser Jahresmotto „Rund um die Welt“ statt. Wir wurden dabei - wie in den letzten Jahren - wieder von der Mercator-Stiftung und anderen Sponsoren unterstützt.
Die tollen Ergebnisse der Workshops waren auf der abschließenden Vernissage am Donnerstag vor den Pfingstferien zu bestaunen oder als Vorführung zu sehen. Es wurde getanzt, getrommelt, flaniert, bewundert und viel applaudiert. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Künstler und viele Gäste hatten große Freude an diesem festlichen Abschluss des Projekts.
Wir heißen Sophie und Linus und sind die Kulturlotsen an der Greta-Fischer-Schule.
In diesem Schuljahr haben wir unsere einjährige Ausbildung zu Kulturlotsen abgeschlossen. Dazu hatten wir einzelne Online-Seminartage mit den Kulturlotsen der anderen Kulturschulen in Bayern. Zweimal sind wir nach Nürnberg gefahren und haben dort in einer Jugendherberge übernachtet.
Wir haben gelernt, wie man Kultur in den Schulalltag bringen kann, wie man organisiert und wie man Informationen mit anderen teilen kann.
Uns ist es wichtig, kulturelle Projekte an unserer Schule zu unterstützen. Außerdem wollen wir, dass alle Schülerinnen und Schüler wissen, was an unserer Schule los ist. Deshalb informieren wir über aktuelle Projekte.
Wir helfen bei der Vorbereitung von Ausstellungen und erzählen etwas darüber. Außerdem zeigen wir neuen Schülern unsere Schule.
Hier in unserem virtuellen Ausstellungsraum finden Sie aktuelle Werke unser Schülerinnen und Schüler.
Viel Spaß beim Anschauen!
Die Greta-Fischer-Schule wurde im Februar 2017 von der Regierung Oberbayern als teilnehmende Schule für das Projekt „Schulentwicklung durch kulturelle Bildung an Förderschulen“ ausgewählt. In Kooperation mit der Stiftung Nantesbuch startete das Bayerische Kultusministerium diesen Prozess im Schuljahr 2017/18 landesweit an 7 Förderschulen. Ziel ist es, Kunst und Kultur nicht nur als musische Fächer im Rahmen des Lehrplans zu begreifen, sondern sie als zentralen Bestandteil im schulischen Leben, im Unterricht in allen Fächern, in der Schulentwicklung und im Bildungsverständnis zu verankern.
Was verbirgt sich wohl hinter der Abkürzung „Ku-Ku-Ta“? Na, ganz einfach: Das heißt Kunst- und Kulturtag! Seit drei Jahren findet dieses Projekt an der Greta-Fischer-Schule statt. Mehrere Klassen beschäftigen sich über ein halbes Schuljahr hinweg an einem Tag in der Woche mit Kunst und Kultur in den verschiedensten Formen. Zusammen mit externen Künstlern und Kunstbegeisterten aus der Schulfamilie können sich die Schülerinnen und Schüler in einem von ihnen gewählten Workshop künstlerisch ausprobieren, sei es beim Malen, Drucken, Werken, Musizieren, Schreiben, Tanzen, Filmen oder Theaterspielen. Doch wie konnte das Projekt im letzten Schuljahr durchgeführt werden, in Zeiten von Distanz- und Wechselunterricht?
Das Projekt aufzugeben, war einfach keine Option! Die ersten Ideen in den Workshops wurden schon während des Online-Unterrichts gesammelt und geplant. Und als alle Kinder wieder in die Schule kommen durften, ging es dann richtig los!
Um ein bisschen davon mitzuerleben, machte ich mich an einem Donnerstag Vormittag auf den Weg durch das Schulhaus. Am Donnerstag hatten die 5. und 6. Klassen ihren Kunst- und Kulturtag und versuchten dabei, das Thema „Zukunft“ kreativ umzusetzen.
Zuerst wollte ich dem Workshop „Figurentheater“ einen Besuch abstatten. Als ich die Tür zum Klassenzimmer der 5 a öffnete, fand ich nur die Hälfte der Gruppe zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Tomaschek vor. Sie wirkten etwas erschöpft, denn sie hatten ihren „Kunst-Block“ schon hinter sich. „Wir basteln Fische aus Papier, Wäscheklammern und Pfeifenputzern“, erklärte mir Emily. „Am Schluss wird alles gefilmt. Wir lesen auch die Texte dazu. Die Fische fressen Abfall und sterben. Aber am Ende geht es gut aus.“
Im Keller traf ich den anderen Teil der Klasse, zusammen mit ihrem Projektleiter Herrn Schindelbeck. Sie vollendeten gerade einen Oktopus aus einem Pappbecher und Pfeifenputzern.
„Was gefällt euch denn am besten an eurem Workshop?“ fragte ich. „Das Basteln!“ schallte es mir einstimmig entgegen. Selaitin wurde etwas genauer: „Wir reden viel zusammen und planen und lesen die Texte und basteln und das ist cool.“
Der Oktopus wurde vorsichtig zu den schon fertigen Figuren gestellt , und ich machte mich weiter auf die Suche.
Zögernd öffnete ich die Tür zur Klasse 6b. Laute Musik schallte mir entgegen. Hier sollte ich doch eigentlich die „Maler“ finden?
„Klatsch!“ „Patsch!“ Kraftvoll und mit Schwung landeten farbige Spuren auf einer großen Papierbahn, die an der Wand angebracht war. Pinsel schien man hier nicht zu benötigen. Mit den Händen oder gleich dem ganzen Unterarm setzten die Schülerinnen und Schüler Abdrücke auf das Papier. Ab und zu traten sie ein Stück zurück, berieten sich kurz und fügten dann dem Bild einen weiteren bunten Farbklecks hinzu.
„Beim Malen zu Musik und Bewegung sollen die Schülerinnen und Schüler mit den Händen arbeiten, sich selber spüren und sich auf die Farben einlassen“, erklärte mir Claudia Höchtl, die als externe Künstlerin zusammen mit der Klassenlehrerin Frau David die Gruppe leitete.
Das Konzept schien aufzugehen, denn Michele erklärte mir, es sei cool, dass er hier mal so richtig rumklecksen könne. Und auch Leonie meinte, dass ihr das Ausprobieren und Spielen mit Farben gut gefallen würde.
Bevor mich noch ein verirrter Farbspritzer treffen konnte, verließ ich die Klasse 6b und lief nun immer der Nase nach.
Da, wo es so richtig nach Seifenschaum und Sauberkeit duftete, müsste ich doch die Gruppe „Filzen“ treffen. Richtig! Hier, bei der Klasse 6a, wurde eifrig gerollt, gewalkt und geknetet. „Das dauert ganz schön lange und ist manchmal richtig anstrengend“, erklärten mir die Kinder. Und Frau Leidner und Frau Albert, die die Gruppe betreuten, verrieten mir augenzwinkernd, dass auch schon mal über „Kinderarbeit“ gemurrt wird, wenn die Filzplatte einfach nicht fertig werden will.
Trotzdem sagten Karsan und Lukas, dass das „Rollen“ der Filzteile am meisten Spaß macht. Sarah fand dagegen das Nadelfilzen lustiger. Ich bewunderte noch die fertigen Fische und Buchstaben, aus denen der Namenszug der Schule zusammengesetzt werden sollte und hätte von den zarten Windlichtern am liebsten gleich eines mitgenommen, aber dann musste ich weiter. Schließlich fehlten mir noch zwei Gruppen!
Die „Instrumentenbauer“ aus der Klasse 5/6 waren schon beim Aufräumen, als ich hereinschaute. Aber ich durfte einen Blick in den großen Schrank werfen, in dem sich selbstgebaute Trommeln und Klangspiele stapelten. „Am Schluss wollen wir noch ein Riesen-Klangspiel für den Pausenhof bauen“, erklärte mir Frau Hatzold, die zusammen mit der Klassenlehrerin Frau Grauschmitt die Gruppe leitete.
Ich erwischte noch Nico und Nuhi, die eben den Staubsauger aufgeräumt hatten, für ein kurzes Interview: „Das Klangspiel hat uns am meisten gefallen. Das war lustig und hat Spaß gemacht!“
Das Klassenzimmer der 5b war leer, die Gruppe der „Tänzer“ war mit der Tanzpädagogin Frau Einsiedler irgendwo im Schulhaus unterwegs. Doch ihre Klassenlehrerin Frau Prigge zeigte mir die erste Version des Films, der in diesem Porjekt entstanden ist. Schon während des Distanz-Unterrichts hatte sich die Klasse Gedanken über Gegenwart und Zukunft gemacht. Dann hatten sie die Zähigkeit und Monotonie des „Corona-Alltags“ in Bildern und Bewegungen dargestellt. Am meisten Sehnsucht hatten die Kinder nach Freiheit. Diese Freiheit drückten sie im Film durch gemeinsames Spiel und Bewegung aus. Die Bewegung mündete im Tanz zur Musik „Jerusalema“, der um die Welt ging. Auch die Schülerinnen und Schüler der Greta-Fischer-Schule tanzten ihn – auf der Bühne, auf dem Sportplatz, im Zimmer, im Sand und im Wasser.
Nein, Kunst und Kultur und Kreativität sind hier an der Greta-Fischer-Schule trotz des Crona-Schuljahres nicht in der Versenkung verschwunden. Wenn auch manches anders oder in kleinerem Rahmen ablaufen und das großes Abschlussfest mit der Präsentation aller Ergebnisse ausfallen musste, so ist doch die Freude am Ausprobieren und Finden verschiedenster künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten geblieben. Und mit Spannung und Freude wartet man auf das nächste Schuljahr, wenn es wieder heißt: „Heute ist Ku-Ku-Ta!
Unterstützt von der Mercator-Stiftung und anderen externen Sponsoren konnte im Januar des Schuljahres 2019/20 nun schon zum dritten Mal das „Kunst- und Kultur-Projekt“, als eine Säule unserer kulturellen Bildung, gestartet werden. Unsere Schule öffnet ihre Pforten und lädt Dachauer Künstler und Kulturschaffende bei verschiedenen Workshops für Kreatives Schaffen und Kulturelle Angebote ein, um mit unseren Schülern und Schülerinnen zu arbeiten.
Schüler und Schülerinnen aus den 3. und 5. Klassen konnten sich an einem „Markttag“ einen Überblick über die angebotenen Projektgruppen verschaffen und sollten dann für sich eine Auswahl treffen. Das war angesichts der vielen Möglichkeiten sicherlich keine einfache Aufgabe!
Doch schließlich hatten jeder Schüler und jede Schülerin den richtigen Kurs gefunden. So startete ab Januar jeden Donnerstag der Kunst- und Kulturtag. Zusammen mit Lehrerinnen und Lehrern und externen Kulturschaffenden konnten die Kinder mit Materialien experimentieren, Techniken ausprobieren und ihre eigenen Ausdrucksmöglichkeiten finden. Das diesjährige Thema „Natur“ bot viel Gestaltungsfreiraum, und so entstanden Insektenhotels aus Holz, gefilzte „Landkarten“, lustige Figuren aus Abfällen, Geschichten, die auf fremden Planeten spielen und vieles mehr.
Doch Kreativität und Begeisterung wurden im März jäh von der Corona-Pandemie ausgebremst. Die wochenlange Schulschließung und der anschließende eingeschränkte Unterricht machten die Treffen in den Projektgruppen unmöglich. Auch das für den Sommer geplante große Kulturfest, an dem die Ergebnisse der einzelnen Workshops hätten gezeigt werden sollen, musste abgesagt werden.
Aber was sollte nun mit all den angefangenen oder sogar schon fertig gestellten Werken passieren? Auch im Homeschooling entstanden noch einige Dinge. Wir wollten sie nicht einfach ungewürdigt in der Schublade verschwinden lassen. Und so kann nun jeder, der über den Pausenhof an der großen Fensterfront der Greta-Fischer-Schule entlangläuft, dort eine kleine Ausstellung bewundern. Schon die wenigen Beispiele aus den Projektgruppen zeigen, mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache waren.
Auch in diesem Schuljahr schufen wir jeden Donnerstag Freiräume für die Entdeckerfreude und Gestaltungslust unserer Kinder. Unter dem Motto „Träume“ konnten sich die Schülerinnen und Schüler unserer 3. und 5. Jahrgangsstufe künstlerisch-kreativ in unterschiedlichen Kunstsparten betätigen. Seit Anfang Februar, jeweils donnerstags von 10 Uhr bis 12.15 Uhr werkelten sie in jahrgangsgemischten Gruppen in einem Workshop ihrer Wahl in den Bereichen Drucktechniken, Film, Filzen, Literatur, Musik, Bau von Plastiken, Tanz und Theater. Die Workshops wurden entweder von einem/r externen Künstler/in oder von einer kunstaffinen Lehrkraft der GFS geleitet. Am 29.Mai 2019 fand das Projekt im Rahmen unseres Kulturfests „Kunst und Spiel“ seinen Abschluss.
Die Greta-Fischer-Schule wurde im Februar 2017 von der Regierung Oberbayern als teilnehmende Schule für das Projekt „Schulentwicklung durch kulturelle Bildung an Förderschulen“ ausgewählt. In Kooperation mit der Stiftung Nantesbuch starteten die ersten KunstKulturTage im November 2017 mit einer großangelegten Projektphase. In Zusammenarbeit mit der KVD Dachau und 10 Dachauer Kulturschaffenden konnten alle Schülerinnen und Schüler der 3. und 5. Klassen in den unterschiedlichsten Workshops ihre Talente ausprobieren. Besuche standen dabei an in:
Nach zwei intensiven Orientierungswochen entschieden sich die Schüler*innen jahrgangstufenunabhängig für einen Workshop. Diesen besuchten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss regelmäßig einmal wöchentlich. Dazu kamen die ausgewählten 8 Künstler an die Schule bzw. wurden im Atelier von den Schülerinnen und Schülern besucht. Bei der Gruppeneinteilung wurde also nichts dem Zufall überlassen- dafür in den Workshops umso mehr! Innerhalb eines halben Jahres erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler das Thema „Zufall“ in Theater, Tanz, Musik und den bildenden Künsten. Wert gelegt wurde dabei auf Spontanität und Fügung – frei nach dem Motto:
„Der Zufall geht Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin!“
Ein absolutes Highlight wurde dann im Sommer das große Kulturfest mit Tanz- und Theateraufführungen, Foto- und Malereiausstellung sowie einem eigenen Geschichtenbuch.